Beim Anblick eines modernen Wolkenkratzers aus Glas und Stahl oder beim Anblick eines 'wunderschönen' Gesichts sieht und genießt man das Hier und Jetzt. Niemand fragt sich, wie das Abgebildete wohl vorher aussah und was dann wohl passiert sein mag. Sobald jedoch an einem Objekt Narben der Zeit offenbar werden, wird nicht nur das Objekt an sich zum Thema, sondern auch die Zeitspanne der Abnutzung und des Verfalls, die zum Ist-Zustand geführt hat. Dabei resultieren Zeit und Verfall nicht prinzipiell in etwas Hässlichem - im Gegenteil: Je nach dem, wie der Verfall präsentiert wird, kann für den Betrachter etwas optisch sichtbar oder gedanklich klar werden, was vorher nicht da war.

Und dann hat sie Dich, die Ästhetik des Vergänglichen und man kann sich ihr nicht mehr entziehen.